Zehn Seen Tour 2020

Zehn Seen Tour 2020

Zehn Seen Tour 2020 – eine Reise durch unser Heimatland!

02.09.-05.09.2020, mit Pepe und Waltraud, Vici und Silvia, Robert und Andrea

Text von Andrea Uhl

Der Plan für 2020 war ja eigentlich eine Tour nach Süditalien. Wir wollten mit der Fähre nach Ancona und dann mit den Vespas über Assisi nach Rom, Sorrento, Amalfiküste und auf die Insel Capri. Leider hat uns ein Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Und so haben wir beschlossen, eine kleine aber feine Rundreise in Österreich zu machen. Österreich hat ja auch vieles zu bieten, vor allem schöne Seen und Gewässer. So entstand die Idee für die Zehn-Seen-Tour.

Start ist am Mittwoch, den 02.09.2020 um 07.30 Uhr in Leibnitz. Vici, Silvia, Robert und ich treffen uns in Seibuttendorf mit Pepe und Waltraud. Von da an geht´s gemeinsam los. Die Fahrt nach Gleisdorf über die Hügel und Berge der Oststeiermark ist angenehm um sich ans Fahren zu gewöhnen. Aber es ist frisch. Die Luft fühlt sich durch den Fahrtwind um einige Grad kälter an. Zwischendurch spüre ich meine Finger nicht mehr. Gut, dass wir so alle 60-80 km tanken müssen, um uns aufwärmen zu können.

Über die Fischbacheralpen Richtung Thörl angekommen in Mariazell, holen wir uns in der Kirche den Segen von Maria für eine gute Weiterfahrt und zünden in der Kerzengrotte Kerzen an. Leider finden wir keine Platz für uns alle um zu essen, weshalb wir uns entschließen gleich wieder weiter zu fahren.

Über Puchenstubn und Melk kommen wir unserm Tagesziel Krems an der Donau immer näher und es wird wieder wärmer, nachdem wir die Berge hinter uns gelassen haben. Entlang der Donau durch die Wachau in der Abendsonne kommen wir in Krems a.d. Donau gut an.

Nach einer Runde durch die Altstadt von Krems kommen wir mit einem Km-Stand von 295 km in unserer Unterkunft in Senftenberg mitten in den Weinbergen an. Wir verbringen einen sehr netten Abend mit unseren Freunden vom Vespaclub Wachau in einem lässigen Heurigen, fünf Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt.

Der zweite Tag unserer Reise führt uns über die Seiberer-Bergrally-Strecke, quer durch die Weinberge des Waldviertel nach Weissenkirchen i.d. Wachau, wo wir mit der Fähre auf die Südseite der Donau übersetzen.

Nahe dem Ufer der Donau fahren wir der Sonne entgegen, Richtung Melk über das Mostviertel nach Steyr. Ein Besuch bei Ron (Scooter.com) ist angesagt. Ron versorgt uns mit kühlen Getränke und hat eine Überraschung für uns Mädels parat. Mit seiner brandneuen Ape Casselino hat er uns Drei zu einer lässige Stadtrundfahrt durch die Altstadt eingeladen. Die Fahrt über die alten Pflastersteine der über 1000 Jahre alten Stadt war mehr als beeindruckend.

Ein Besuch bei Ron (Scooter.com) ist angesagt. Ron versorgt uns mit kühlen Getränke und hat eine Überraschung für uns Mädels parat. Mit seiner brandneuen Ape Casselino hat er uns Drei zu einer lässige Stadtrundfahrt durch die Altstadt eingeladen. Die Fahrt über die alten Pflastersteine der über 1000 Jahre alten Stadt war mehr als beeindruckend.

Über Bad Hall und Kremsmünster geht es weiter zu unserem heutigen Tagesziel Stadl Paura. Die heutige Etappe war 190 km lang. Unsere Clubfreunde Michi und Christian erwarten uns schon und verwöhnen uns mit feinster Grillerei.

Für uns Damen gibt es Muskateller-Spritzer und für die Männer Bier mit blauem Etikett, wir fühlen uns wie zuhause. Wir sind sehr dankbar, dass die Beiden uns fast ihr ganzen Haus zur Verfügung gestellt haben und haben super geschlafen.

Am dritten Tag nach einem mehr als großzügigen Frühstück starten wir Richtung Traunsee. Michi und Chris begleiten uns.

Von Ebensee fahren wir weiter zum Attersee, wo wir bei einem Kaffee mit traumhaften Ausblick auf die Berge und den See, die Sonne genießen. Wolfgang, der Schwager von Michi, ist hier zu uns gestoßen und zu neunt geht es weiter zum Mondsee, der eigentlich gleich um die Ecke liegt.

Die Seen liegen sehr kompakt beieinander und so sind die Fahrten von einer Pause zur anderen relativ kurz. Nach einem Fotoshooting am Fuschlsee geht es weiter zum Krottensee mit Getränkestop und herrlichem Ausblick von der Scharflingerhöhe auf den Wolfgansee.

Am Weg zum Schwarzensee beginnt die Kupplung von Pepes Vespa zu zicken. Pause am See für uns Mädls, die Männer sind mit Fehlersuche beschäftigt. Diagnose: die Vespa wird nicht mehr weit kommen, es braucht eine Lösung.

Der Hunger hat sich auch schon gemeldet und so fahren wir am schnellsten Weg nach St. Wolfgang. Silvia hat keinen Appetit. Sie hat am Vorabend Schnaps als Medizin gegen ihre Verkühlung getrunken, scheinbar überdosiert.

Tagesziel für heute ist Bad Goisern. Unterkunft haben wir noch keine. In Pfandl vor Bad Ischl besuchen wir Daniel von der Vespabande Wolfgangsee.

Nachdem er merkt wie nervös Pepe wegen seiner nicht funktionierenden Kupplung ist, bietet er uns dankenswerterweise an in St. Wolfgang in der Pension seiner Schwester zu übernachten und mit Robert, unserem Chefmechaniker, in die Werkstatt eines Freundes zu fahren, um Ersatzteile zu organisieren.

Wir verabschieden uns von unseren Freunden Michi, Chris und Wolfgang und fahren wieder zurück nach St. Wolfgang. Unser Tacho zeigt am Ende dieser Tagesetappe weitere 200 km an.

Nachdem wir uns frisch gemacht haben, gehen wir Mädels in den Ort auf ein Eis (Zitroneneis für Silvia – es wird schön langsam wieder) und die Männer machen sich an die Arbeit. Also zumindest Robert und Pepe, Vici sorgt für die seelische Unterstützung und die Fotodokumentation und Daniel für kühle Getränke. Die Schrauberei ist erfolgreich, Testfahrten vielversprechend und Robert ist guter Dinge, dass die Leihkupplung auch Pepe heimbringen wird.

Daniel nimmt sich Zeit für uns und ladet uns auf einen Aperolspritzer an eine Strandbar ein. Wir sind froh hier gelandet zu sein, denn St. Wolfgang bei Nacht hat auch was. Mehr als Bad Goisern vermutlich und so hatten wir Glück im Unglück.

Nach einer Nacht wie auf Wolken, ich hatte noch nie so eine flauschige Daunendecke in einem Hotelzimmer, genießen wir ein Frühstück mit allem was das Herz begehrt und mit Blick auf den Wolfgangsee. Wir machen uns bereit für unsere letzte Etappe Richtung Heimat. Pepes Vespa läuft einwandfrei und so können wir unsere Strecke wie geplant über die Pässe fahren.

Der Hallstättersee mit Hallstatt ist ein Pflichtstop, vorallem in Hinsicht darauf, dass der Ort derzeit nicht von Asiaten überlaufen ist. Die Kulisse von Hallstatt bietet uns viele beeindruckende Fotomotive. Wir genießen den Blick auf den grünschimmernden See, die Berge und die in beeindruckender Weise in den Hang gebauten Häuser bei Kaffee und Kuchen im Gastgarten vom alten Brauhaus.

Bei herrlichem Wetter geht es weiter über den Koppenpass nach Bad Aussee zum Altausseersee mit kurzem Stop, da wir noch 250 Kilometer vor uns haben. Über Bad Mitterndorf bis Liezen fahren wir auf der Bundestraße Richtung Trieben. Waltraud rutscht bei hoher Geschwindigkeit ihr Handy aus der Jackentasche und zerbricht in tausend Teile. Stehenbleiben und Teile aufzusammeln macht keinen Sinn, es geht zügig dahin. Der nächste Berg ist vor uns.

Die Hohen Tauern fordern durch die dünne Luft die eine oder andere Vespa. Meiner Rally macht das nichts aus und es macht Spaß mit ihr auf der kurvenreichen Bergstraße mit herrlichem Bergpanorama zu fahren. Es geht nach Weisskirchen, bevor uns der nächste Anstieg erwartet. Übers Gaberl erwartet uns eine Überraschung. Kilometerweise ist Rollsplitt auf der Fahrbahn und wir fahren wie auf rohen Eiern. Gut unten angekommen beschließen wir in Voitsberg beim besten Italiener in der Umgebung noch einmal gemeinsam zu essen. Nach 320 Tageskilometer und insgesamt 1005 km sind wir ohne gröbere Probleme wieder in Leibnitz angekommen.

Fazit: Das Schöne liegt so nah. Auch Österreich hat viel zu bieten. In nur vier Tagen haben wir sehr viele schöne Eindrücke von Österreich gewonnen und haben einige Vespafreunde getroffen. Und wenn das Wetter auch noch mitspielt, muss man nicht unbedingt ins Ausland fahren, um eine schöne Reise mit der Vespa zu machen. Mir persönlich hat diese Reise auch gezeigt, dass es Einstellungssache ist an einem Tag bis zu 300 km zu fahren, dass es dadurch kein Problem ist und Lust auf mehr macht.

Text: Andrea Uhl